In der Bucht von Tokyo wurde vor knapp dreizehn Jahren eine neue Halbinsel eröffnet: Odaiba. Mit einer speziellen Bahnlinie erreicht man das künstliche Eiland über die Rainbow-Brücke und kann einen Tag oder auch eine Nacht auf dem Neuland verbringen. Es ist sicherlich ein komischer Gedanke über Boden zu laufen, der künstlich entstanden ist, dachte ich mir heute Morgen, bevor ich gemeinsam mit meiner Nachbarin Milena, ihrer Mitbewohnerin Christa, der Britin Jessica, der Polin Karolina und meiner Freundin Lee quer durch Tokyo zum Bahnhof Shinbashi reiste und von dort aus mit der speziellen Bahnlinie über die Bucht von Tokyo nach Odaiba fuhr. Und was ich auf der künstlichen Halbinsel erlebte, möchte ich in den folgenden Bildern präsentieren:
Bild1: Die Rainbow-Brücke, die Odaiba mit dem Festland verbindet. Geschossen habe ich dieses Foto, während ich mit den anderen in der Bahn fuhr, die Odaiba mit Zentral-Tokyo verbindet.
Bild2: Ein Blick von Odaiba auf die Bucht von Tokyo mit der Skyline Tokyos im Hintergrund. Wer eine kalte, künstliche Küste erwartet hat, wird überrascht sein, denn es gab eine wunderschöne, natürliche Küstenpromenade, der man gar nicht anmerkte, dass sie noch nicht einmal zwanzig Jahre alt war.
Bild3: Die Österreicherin Christa und ich vor der Kulisse der Bucht von Tokyo. Während wir zu zweit die Gegend erkundeten, fotografierte uns ein netter Amerikaner.
Bild4: "Klein Amerika" nannten wir Odaiba scherzhaft, wegen der Miniatur Freiheitsstatue, die sich an der Küste erhebt und ein beliebtes Fotomotiv für Passanten ist. Laut meinem Reiseführer soll es sich um die Originalvorlage für die Freiheitsstatue in New York handeln.
Bild5: Ein Blick auf den Küstenstreifen Odaibas, an dem unzählige Angler saßen und angelten.
Bild6: Zu dritt waren Milena, Christa und ich auf Odaiba unterwegs, während Lee, Jessica und Karolina ein argentinisches Tanzfestival besuchten. Und so liefen wir in Richtung des Museums für Innovation und Technik und kamen unterwegs bei diesem übergroßen Roboter vorbei. Es ist eine übergroße Statue, um das zwanzigjährige Jubiläum eines in Japan überaus erfolgreichen Robotercomic zu feiern. Die Statue bewegte gelegentlich ihren Kopf und ließ aus ihren Düsen am Rücken Flammen und Rauch schießen.
Bild7: Auch wenn es auf den Bildern nicht so aussieht, war es doch ein sehr heißer Tag. Und so sah man in einem Brunnen an der Küste dutzende von Kindern mit ihren Eltern spielen.
Bild8: Ein Schiffsmuseum, mit der Form eines Schiffes.
Bild9: Natürlich gab es auch Anlegestellen für echte Schiffe. Auf der entgegengesetzten Seite der Bucht Tokyos konnte man übrigens den großen Hafen Tokyos sehen, maßgeblich die großen, roten Kräne zum Entladen der Schiffe.
Bild10: Gemeinsam mit Christa und Milena besuchte ich das Museum für Innovation und Technik im Süden Odaibas. Auf diesem Bild sieht man eine anschauliche Darstellung des Internets. An einigen Stellen konnte man in Form von weißen und schwarzen Kugeln Botschaften aufgeben und an andere Personen schicken.
Film1: Auf dieser Fläche konnte man durch Berührungen Dinge zeichnen, die sich dann verselbstständigten. Manchmal blühten sie auf, machmal schwammen sie drehend durch die Gegend oder wuchsen zu anderen Formen zusammen. Als Milena versuchte meinen Namen zu schreiben, entstand der Kultsatz: "Das I haut mir immer ab.".
Bild11: Eine Robotervorführung im Museum für Innovation und Technik, doch leider standen sie still, während wir vorbeikamen. Was sie wohl gemacht hätten?
Bild12: Diese intelligenten Kuscheltiere werden in Japan zur Altenpflege eingesetzt. Sie reagieren auf menschliche Reaktionen und Aktionen, deshalb kann man sie streicheln und kraulen und wird mit Lauten und Bewegungen belohnt. Ich bin immer wieder erstaunt, was es heutzutage alles gibt.
Bild13: Ein Blick auf die Ebene, über die wir fast eine Stunde lang liefen. Es war alles sehr futuristisch und weitläufig gehalten. Man konnte vieles selbst ausprobieren und aktiv anwenden, doch leider waren viele Dinge von Kindern belegt, die keine Anstalten zeigten ihren Platz zu räumen.
Bild14: Beim Übergang von der ersten in die zweite Ebene hing eine riesige Weltkugel mitten in der Luft, die man einmal umwanderte. Irgendwie fand ich das schön.
Bild15: Die zweite Ebene war insbesondere den Bereichen Medizin, Raumfahrt und Umweltschutz gewidmet. Ich hatte zwar kein großes Interesse mir all die Texte zu Enzymen und Raketenstarts durchzulesen, dennoch fand ich es interessant, dass man beispielsweise mit ausgefeilten Maschinen selbst Operationen durchführen konnte. Das junge Mädchen auf dem Bild war davon auch hellauf begeistert und wollte den Operationstisch gar nicht mehr verlassen.
Bild16: Eine echte Raketendüse. Ich muss sagen, dass ich mir eine Raketendüse immer irgendwie, nun ja, simpler vorgestellt hätte.
Film2: Ein kurzes Video zum Thema Umweltverschmutzung.
Film3: Ein weiteres Kurzvideo zum Thema Umweltverschmutzung.
Film4: Und das dritte und letzte Video. Ja, ich mochte diese kurzen Animationen wirklich sehr.
Bild17: Ein Modell zu einem nie endenden Energiekreislauf. Ohne Unterlass kullerten Murmeln durch die kleine Welt.
Bild18: Wir verließen das Museum erst, als wir buchstäblich herausgeschmissen wurden. Natürlich gab es noch so vieles mehr zu sehen, aber ich glaube, dass die entsprechenden Ausführungen den Rahmen meines Blogs sprengen würden. Hier ein letztes Bild von der riesigen Eingangshalle.
Bild19: Das Firmengebäude von Fuji-TV, einem der größten Fernsehsender Japans. Mit seiner ausgefallenen Konstruktion, fiel das Gebäude bereits von der Küste aus jedem ins Auge.
Bild20: Von einem Ausblick auf dem sechsten Stock eines Einkaufshauses aus, betrachteten Milena, Christa und ich nach einem langen, anstrengenden Tag erschöpft den Sonnenuntergang über Tokyo.
Bild21: Jeder, der schon einmal bei Nacht versucht hat ein Bild ohne Stativ zu schießen, weiß wie nervenaufreibend dies ist. Und so verschoss ich in der letzten halben Stunde in Odaiba knapp fünfzig Fotos, bis die Batterien meiner Kamera erschöpft waren. Doch ein paar wenige Bilder waren diesen Aufwand wert.
Bild22: Und so beende ich diesen Beitrag mit dem gleichen Motiv, mit dem ich ihn auch begonnen habe: Einem Blick auf die Rainbow-Brücke, die Odaiba mit Zentral-Tokyo verbindet.
2 Kommentare:
Also diese Insel ist ja der helle Wahnsinn! Man kann gar nicht glauben, dass es sowas wirklich gibt. Künstlich erschaffen und die Brücke heißt auch noch Rainbow-Brücke. Das könnte glatt aus One Piece sein ;-)
Die Freiheitsstatue gibt es in klein und sie soll auch noch älter sein als die in New York? Das hätte ich nicht gedacht.
Das Museum ist total toll. Am besten finde ich das mit dem Malen, wo sich die Motive verselbständigen. Und diese Kuscheltiere sind auch beeindruckend!
Übrigens sind deine Fotos bei Nacht wirklich gelungen. Die könnte man glatt auf eine Postkarte drucken :-)
Haha, so vieles zu beantworten : )
Also erstmal zur Insel: Ja, es ist ein wenig seltsam zu wissen, dass sie nur künstlich aufgeschüttet wurde, aber man merkt es gar nicht, wenn man dort durch die Straßen läuft. Ich musste nur ein wenig schmunzeln, als ich auf dem Heimweg an einem Geschäft ankam, an dem "traditionelle Spezialitäten aus Odaiba" verkauft wurden. Denn wie kann es "Traditionelles" geben, wenn die Insel nicht einmal zwanzig Jahre alt ist.
Aber ja, es ist wirklich eine schöne Gegend dort, insbesondere am Abend, wenn man die Skyline Tokyos sieht und die Rainbow-Brücke leuchtet. Ich habe versucht es in den Bildern einzufangen.
Zur Freiheitsstatue: Ich habe nur das geschrieben, was ich in meinem Reiseführer gelesen habe. Es hört sich unglaublich an, dass das die Vorlage für die Statue in New York sei soll, aber wenn man einmal darüber nachdenkt, muss diese (die Vorlage) ja auch irgendwo stehen. Und wo sonst, wenn nicht in einer der größten Metropolen der Welt?
Zum Museum: Es war Christas Idee in das Museum zu gehen und ich bin wirklich glücklich, dass ich mitgekommen bin. Es gab dort so vieles zu bestaunen, dass es sich gar nicht alles in Worte fassen lässt. Vorallem die Interaktivität hat riesigen Spass gemacht. Denn schließlich ist es doch viel interessanter einmal selbst zu operieren, mit den mechanischen Tieren zu interagieren oder durch ein Raumstation zu laufen, als alles nur zu lesen und auf Bildern zu betrachten.
Ja, Odaiba war wirklich toll. Solltest du mal nach Japan kommen, kannst du ja selbst mal vorbeischauen. : )
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