Freitag, 1. Mai 2009

Jedes Ende ist auch ein Anfang

Mittlerweile war der Beginn des nächsten Semesters zum Greifen nahe. Lediglich ein Wochenende trennten mich noch von dem gewohnten Unialltag und so schmiedete ich Pläne für meinen letzten freien Tag, um noch einmal etwas zu unternehmen. Und was bot sich da wohl besser an, als ein Ausflug zu einem der vielen Touristenmagnete in Tokyo, der mit der Kirschblütenschau warb. Eine Weile studierte ich meinen Reiseführer, bis ich mir ein geeignetes Reiseziel herausgepickt hatte und wäre am liebsten sogleich losgefahren, wenn ich nicht erst noch eine ganz andere Angelegenheit zu erledigen hätte: Das Besorgen meiner Lernmaterialien für das kommende Semester. Und so kam es, dass ich mich bereits am frühen Vormittag auf den Weg zur Universität machte, um mich für das kommende Semester zu wappnen.
Es kam mir vor, als hätte ich den Campus zuletzt vor Jahren betreten. Vielleicht lag dies daran, dass der Campus nun belebt war, gefüllt mit Studenten und Lehrenden, während ich in den vergangenen Monaten stets nur zwischen ausgestorbenen Gebäuden über leere Wege gelaufen war. Es war schon fast ein wenig erdrückend mit den vielen Studenten, die Werbung für ihre Clubs und Zirkel machten und hofften einige der neuen Studenten, die ihr Studium zum Sommersemester aufgenommen hatten, anzuwerben. An jeder Ecke standen junge Japaner mit Schildern, Club-T-Shirts und Flyern und rannten auf Kommilitonen zu oder schrieben sich mit Werbeslogans die Seele aus dem Leib. Und so erlebte ich statt eines gemächlichen Spaziergangs durch den belebten Campus der Universität einen Spießrutenlauf zwischen den verschiedenen Gebäuden, umgeben von lauten Studenten, die mit stechenden Blicken den hochgewachsenen Ausländer anstarrten, der wie ein bunter Hund zwischen ihnen umherlief. Fast jeder Club schien gerne den Ausländer als Mitglied zu haben: Ein großgewachsener Mitspieler mit langen Beinen, dachten sich die Fußballer; ein süßer Ausländer mit einem netten Lächeln, dachten sich die Mädchen des internationalen Clubs; ein fähiger Konversationspartner, dachten sich die Mitglieder der Konversationsclubs. Und so hatte ich Mühe möglichst schnell zum Buchladen zu kommen, während ich immer und immer wieder Japaner mit Zetteln und Schildern auf mich zueilen sah.
Der uniinterne Buchladen war kaum wieder zu erkennen. Denn wo sonst wie in einem normalen Buchgeschäft Regal an Regal voller Bücher standen, hatte das Personal einen Teil des Ladens zu einem langen Gang umgebaut, an dessen Rand sich die Bücher im wahrsten Sinne des Wortes bis zur Decke stapelten. Und innerhalb dieses Ganges huschten Bedienstete umher und suchten hektisch jene Bücher, die die Studierenden forderten, welche an einem Ende des Ganges standen. Eine Weile schaute ich dem hektischen Treiben der Bediensteten zu und warf einen Blick auf die endlose Schlange von Studierenden, die alle ihre Bücher abholen wollten, und hoffte inständig, dass meine Bücher in dem zugänglichen Teil des Ladens zu finden waren. Und so lief ich durch den gut besuchten Laden, in der Hand die Literaturliste, die ich vor wenigen Tagen erhalten hatte, und las einen Buchtitel nach dem anderen. Irgendwo zwischen Einführungen in das japanische Recht und Vertiefenden Konversationsübungen für die deutsche Sprache, fand ich dann schließlich meine drei Bücher für den Oberkurs. An der Kasse bezahlte ich und verschwand aus dem Buchgeschäft, um an der nächsten freien Ecke eine kurze Pause zu machen, meine Literaturliste hervor zu kramen und zu schauen, was ich noch benötigte. Zusätzliche Unterrichtsmaterialien sollte ich noch im Lehrerzimmer von Gebäude Sechs abholen und so lief ich einmal mehr über den Campus, vorbei an den unzähligen Ständen der Clubs und Zirkel, die neue Mitglieder anwarben, und erreichte Gebäude Sechs.
Ich hätte schon misstrauisch werden sollen, als ich all die jungen Japaner sah, die leicht verängstigt mit Zetteln in den zittrigen Händen, vor Gebäude Sechs herumliefen. Doch ich dachte mir nichts dabei und lief mit meiner Tüte voller Bücher frohen Mutes auf das Gebäude zu und wollte gerade den Eingang betreten, als ich abrupt stehen blieb: Das Innere des Gebäudes war voll von Schildern, Absperrungen, medizinischem Personal und einigen Japanern, die in Unterwäsche von einer medizinischen Station zur nächsten liefen. Und sofort begriff ich: Hier fand die medizinische Begutachtung statt, die auch ich zum Beginn meines ersten Semesters über mich ergehen lassen musste ("Der Trimm-Dich-Pfand in der Praxis"). Hier muss ich wohl falsch sein, schoss es mir durch den Kopf und ich lief einige Schritte zurück und blickte erneut auf meinen Zettel: Nein, hier war ich richtig. Richtiger Ort, richtiges Datum. Einige Japaner liefen an mir vorbei in das Gebäude, während ich ein wenig verwirrt vor der Eingangstür stand und nicht genau wusste, was ich machen sollte, schließlich konnte ich nicht einfach durch die provisorisch errichtete Praxis spazieren und inmitten von halbnackten Japanern nach meinen Unterlagen suchen. "Vielleicht ist die medizinische Begutachtung nur Vormittags.", dachte ich mir, "Dann muss ich wohl einfach später noch einmal kommen.". Und da mir diese Erklärung gefiel, machte ich kehrt, lief einmal mehr über den überfüllten Campus und kehrte mit meinen neugekauften Büchern zurück zum Wohnheim.
Nachdem ich nach einem frühen Mittagessen einkaufen gegangen war und mich gerade auf dem Heimweg befand, traf ich auf Marvin und Paul ("Die zehn Anderen"), die einzigen Deutschen, die dieses Semester noch mit mir gemeinsam im Sprachkurs sein würden, alle anderen waren entweder wieder zurück nach Deutschland gereist oder hatten ein Praktikum begonnen. Und wie der Zufall es wollte, waren die beiden gerade auf dem Weg zur Dokkyo-Universität, um sich die Bücher und Lernunterlagen für den Unterrichtsbeginn zu besorgen. Also stellte ich schnell meine Einkäufe in meiner Wohnung ab, packte in meinen Rucksack Proviant und meinen Reiseführer für den Nachmittag und schloss mich den beiden an. Ich war froh ein wenig Anschluss zu finden, war doch Katharina, mit der ich letztes Semester den Sprachkurs gemeistert hatte, nicht mehr da. Und so erzählte ich Paul und Marvin schon einmal ausgiebig von meinem Erlebnissen vom Vormittag, dem überfüllten Campus, dem Buchladen und schließlich auch der medizinischen Untersuchung in Gebäude Sechs, wo wir eigentlich Unterlagen im Lehrerzimmer abholen sollten und gemeinsam mit den Beiden lief ich ein weiteres Mal zur Universität.
Die Bücher waren schnell gekauft, doch das Besorgen der zusätzlichen Unterlagen stellte uns vor das gleiche Problem wie am Vormittag: Gebäude Sechs war wegen der medizinischen Untersuchung gesperrt. Und so standen wir diesmal zu dritt ratlos vor dem Eingang und wollten gerade gehen, als ein medizinischer Angestellter auf uns zugelaufen kam und uns seine Hilfe anbot. Das Lehrerzimmer würden wir suche, brachten wir unser Anliegen hervor, woraufhin der Mann uns erklärte, dass wir einmal um das Gebäude laufen und zu einem Seiteneingang hinein kommen müssten. Das muss man erst einmal wissen, dachte ich mir, bedankte mich aber dennoch herzlich und lief mit Marvin und Paul um Gebäude Sechs herum und fand tatsächlich einen Seiteneingang, hinter dem sich auch gleich das Lehrerzimmer der Sprachlehrer befand. Wie schon so oft in der Dokkyo-Universität, schien die junge Frau, die am Eingang des Lehrerzimmers stand, sofort zu wissen worum es ging und fragte uns nur kurz nach unseren Namen, ohne dass wir auch nur angerissen hätten, worum es ging. Sogleich kam sie mit drei vollgepackten Umschlägen an und überreichte jeweils einen an Marvin, Paul und mich. "Oberkurs 1" stand darauf geschrieben und ich fragte mich woher die Frau nur so genau wusste, was unser Anliegen war. Ich beantwortete die Frage aber selbst, als ich einen Blick um mich warf und sah, dass wegen der Absperrungen der medizinischen Untersuchungen auch von diesem Seiteneingang nur das Lehrerzimmer erreichbar war. Und warum sonst sollte ein ausländischer Student wohl kurz vor Beginn des Semesters das Lehrerzimmer der Sprachlehrer aufsuchen, wenn nicht zum Besorgen der Unterrichtsmaterialien. "Wegen der Ergebnisse des letztens Semesters...", begann Marvin neben mir die junge Frau zu fragen, woraufhin diese sofort heftig nickte und uns bat im International Center nachzufragen. Und da ich meine Ergebnisse für den Mittelkurs auch noch nicht erfahren hatte, lief ich gemeinsam mit Paul und Marvin zum International Center und fragte dort noch einmal nach. Einen Moment mussten wir warten, dann bekam jeder von uns einen Din A 3 Bogen in die Hand gedrückt. Ohne einen Blick darauf zu werfen, bedankte ich mich, faltete den Bogen zusammen, steckte ihn in den Rucksack, verließ mit den anderen das International Center und lief gemeinsam mit ihnen in Richtung Wohnheim. Unterwegs trennten sich allerdings unsere Wege, da es bereits Mittags war und ich mir am Morgen schließlich vorgenommen hatte nach Tokyo zu fahren. Und so lief ich mit dem Rucksack, den ich vorsorglich am Mittag schon gepackt hatte, direkt zum Bahnhof und fuhr nach Tokyo.
Als ich im Zug saß, kramte ich aus dem Rucksack meine Ergebnisse des Mittelkurses hervor und nutzte die Fahrzeit, um mir alles genau zu betrachten. So viel zu betrachten gab es allerdings nicht, da ich einfach nur eine Liste mit Veranstaltungen bekommen hatte die alle mit "AA" bewertet wurden, die beste Wertung, die man erhalten konnte. Damit kann ich wirklich zufrieden sein, dachte ich mir und war glücklich, dass sich meine Bemühungen im letzten Semester ausgezahlt hatten. "Eigentlich ist es verrückt", überlegte ich mir und dachte darüber nach, dass ich erst nun, da das neue Semester schon so gut wie begonnen hatte, das alte Semester zu einem Ende führte. Kopfschüttelnd faltete ich meinen Zettel sorgfältig zusammen und steckte ihn zurück in den Rucksack. An der Haltestelle ocha no mizu, was wörtlich übersetzt "Teewasser" heißt, stieg ich aus. Zwar war dies noch ein ganzes Stück von meinem eigentlichen Ausflugsziel entfernt, doch wollte ich auch ein wenig von Tokyo sehen und das schöne Wetter genießen. Darum warf ich einen Blick auf eine Übersichtskarte an der Bahnstation, ehe ich freudig begann durch die Innenstadt Tokyos zu marschieren, immer der Nase nach.
In der Nähe der Station von ocha no mizu fielen mir vor allem zwei Dinge auf: Musikläden und Buchantiquariate. Die erste große Straße, die ich entlanglief, war gespickt mit Musikgeschäften. Seien es Geschäfte, die Noten verkauften, die eine erdrückende Auswahl an E-Gitarren auf der kleinen Ladenfläche anboten oder in weiten Räumen Klaviere bewarben, es war ein Paradies für jeden Musiker. Und so war es wohl auch nicht verwunderlich, dass ich immer wieder Japaner traf, die auf dem Rücken Gitarren umgeschnallt hatten oder andere Instrumente mit sich herumtrugen. In der angrenzenden Straße zeigte sich mir dann ein ganz anderes Bild: Dort reihten sich nämlich Buchantiquariate aneinander. Ein Geschäft nach dem anderen war vollgestopft mit alten Büchern, mal wertvoller, mal weniger. Und selbst vor den Geschäften stapelten sich Kartons und Regale mit alten Büchern zu Spottpreisen. Und wäre ich nicht auf dem Weg zur Kirschblütenschau gewesen, so hätte ich mir wohl ein wenig Zeit genommen und ein wenig zwischen all den Büchern gestöbert. Doch ich lief gemächlich, aber doch zielstrebig meinen Weg entlang, bis ich schließlich am Kaiserpalast, oder zumindest am Wassergraben um den Kaiserpalast, im Herzen Tokyos ankam. Schon einmal war ich hier gewesen, nämlich als ich zum Beginn des Jahres mit Katharina und Lee der Neujahrsansprache des Tenno, des japanischen Kaisers, gelauscht hatte ("Von Kaiserhäusern und Kunstgalerien"). Doch diesmal war es wärmer und sonniger und die Straßen belebter und so schlenderte ich zusammen mit den anderen Passanten an der Promenade neben dem Wassergraben entlang und genoss das schöne Wetter. 


Bild1: Ein Blick auf Gebäude des Kaiserpalastes.


Bild2: Spaziergang entlang des Wassergrabens unter den blühenden Kirschbäumen.


Bild3: Ein Blick auf die Promenade, die ich entlang geschlendert bin. Im Hintergrund sieht man die Wolkenkratzer Tokyos.


Nach einiger Zeit wechselte ich die Straßenseite und begann den angrenzenden Park zu durchwandern, den ich auch schon einmal mit Lee und Katharina erkundet hatte. Doch diesmal lief ich andere Wege, erkundete andere Bereiche und näherte mich stetig chidorigafuchi, dem Ort nahe des Parks, den ich mir anschauen wollte und der als einer der bekanntesten Orte zur Kirschblütenschau beworben wurde. Doch noch spazierte ich durch den Park und erreichte an einer großen Festhalle eine riesige Menschenmenge. Es dauerte eine Weile bis ich herausfand, dass hier gerade eine Aufnahmezeremonie für neue Studenten einer nahliegenden Universität stattfand. Und da das Durchkommen aufgrund der hunderten von Studenten, Familienangehörigen, Freunden und Bekannten kaum möglich war, stellte ich mich ein wenig abseits hin und beobachtete die frischgebackenen Studenten und Studentinnen, die alle in ihren schicken Kostümen dastanden und sich fotografieren ließen. Ich schaute gerade in meinen Reiseführer, um zu überprüfen ob ich noch auf dem richtigen Weg war, als mich ein japanischer Herr ansprach: Woher ich komme, was genau ich hier machen würde. Und so kamen wir ins Gespräch und unterhielten uns ein wenig, währen wir beide warteten, dass sich die Menschenmassen auflockerten. Der Mann war ganz fasziniert davon, dass ich ein ganzes Jahr in Japan zum Studieren verbringen und auf eigene Faust das Land erkunden würde und wir stellten beide fest, dass wir heute wegen der Kirschblüten gekommen waren, denn auch der Mann trug Kameraausrüstung bei sich. Doch schon nach einigen Minuten hatte sich die Menge der neuen Studenten aufgelöst, woraufhin ich mich von dem Herren verabschiedete und auf den Weg in Richtung von chidorigafuchi aufmachte.


Bild4: Ein Bild von dem Park, den ich durchwanderte. Aufgrund des schönen Wetters hatten sich viele Japaner nahe des Sees niedergelassen und picknickten.


Bild5: Massen von neuen Studenten am Ausgang des Parks. Man sieht unzählige junge Japaner in schicken Anzügen und Kostümen. Vor der Informationstafel, die man recht im Bild, direkt vor dem Kirschbaum sieht, sprach ich mit dem Herren.


Nachdem ich das alte Tor, das den Ausgang des Parks markierte, verlassen hatte, stand ich auf einem breiten Damm, der den Kanal durchschnitt, der sich rund um den Park legte. Es war nur ein recht kurzes Stück Damm, doch die Menschenmassen, die sich darauf befanden, waren enorm. Nicht etwa weil es so eng wäre und die Menschen nur langsam vorankämen, nein, weil auf der kleinen Fläche einerseits dutzende von Touristen und Hobbyfotografen standen, die die zahlreichen Kirschbäume fotografierten, die sich überall befanden, andererseits warben dort, wie am Vormittag auf dem Campus der Dokkyo-Universität, zahlreiche Studenten für ihre Clubs und Zirkel, schließlich mussten alle frischgebackenen Studenten im Anschluss an die Zeremonie diesen Ort durchqueren. Und so drängte ich mich durch die Massen bis ich einen einigermaßen passablen Platz am Rande erhielt und machte einige Fotos, ehe ich die letzten Meter bis nach chidorigafuchi lief.


Bild6: Das alte Tor, das ich durchschritt. Man sieht bereits die zahlreichen Kirschbäume, die sich wie ein Baldachin über den Damm erstrecken.


Bild7: Ein Blick auf das kurze, aber überfüllte Stück Weg. Es war schön unter einem Dach von Kirschblüten zu laufen.


Bild8: Wie auch an der Dokkyo-Universität warben Studenten für ihre Clubs und Zirkel.


Bild9: Nachdem ich einen Platz gefunden hatte, schoss ich ein paar Bilder von dem Kanal und den zahlreichen Kirschbäumen, die sich ringsum erstreckten. Wie man sieht, taten es mir viele Japaner gleich.


Bild10: Gleich einem Wasserfall aus Kirschblüten sahen die Kirschbäume aus, deren Äste sich entlang der Kanalwände bis zum Wasser erstreckten.


Da chidorigafuchi, eine Promenade am Kanal entlang, von Menschen überrannt war und ich nicht ein einziges Foto schießen konnte, entschloss ich mich kurzerhand zum nahgelegenen Yasukuni-Schrein zu gehen, schließlich war er in unmittelbarer Nähe. Und rein zufällig kam ich dort an als gerade ein Fest anlässlich der Kirschblüten gefeiert wurde. Darum lief ich ein wenig auf dem Vorplatz des Schreins umher, schaute mir die typischen Buden und Stände an, beobachtete die Passanten und erkundete schließlich das Schreingelände, das zugegebenermaßen recht überfüllt war, da aufgrund des Kirschblütenfestes eine große Bühne samt Sitzplätzen im Innenhof aufgebaut war, weshalb Platz doch ein wenig rar war. Doch ich ließ mich nicht beirren, knipste munter Bilder und erfreute mich an den zahlreichen blühenden Kirschbäumen, die die Schreingebäude umgaben.


Bild11: Das große metallene torii vor dem Yasukuni-Schrein. Wegen des Kirschblütenfestes sieht man links die zahlreichen Buden stehen, die Snacks und Getränke anboten.


Bild12: Wer genau hinsieht, kann auf diesem Bild des Japaners liebste Beschäftigung während der Kirschblüte sehen: Alkohol trinken. Obwohl auf diesem Bild fast nur Geschäftsleute zu sehen sind, waren natürlich auch vielen andere Gruppen da, wie Jugendliche, Ehepaare oder auch Grüppchen von Hausfrauen.


Bild13: Das Eingangstor zum Inneren des Schreingeländes. Ein Großteil des Kirschblütenfestes fand auf den großen Platz davor statt.


Bild14: Der Yasukuni-Schrein, der immer wieder in die Schlagzeilen der internationalen Presse gerät, da unter den über zwei Millionen Kriegsgefallenen, deren dort gedacht wird, auch einige schwere Kriegsverbrecher sind. Besonders brisant wird dies immer, wenn Politiker den Schrein öffentlich besuchen, denn insbesondere China, das unter den Kriegsverbrechen Japans im zweiten Weltkrieg zu leiden hatte, fasst dies als deutlichen Affront auf.


Bild15: Wegen einer Veranstaltung am Abend war ein Großteil des Schreingeländes mit Stühlen vollgestellt



Film1: Aufgrund der unzähligen Kirschbäume und der leichten Brise, fielen kontinuierlich einige Kirschblütenblätter zu Boden. Ein wenig kann man davon in diesem Video sehen.


Die Sonne stand bereits merklich tiefer und es wurde allmählich auch kühler, als ich das Gelände des Yasukuni-Schreins verließ und mich auf den Rückweg machte. Und wie erwartet war die Promenade entlang dem Kanal zwar noch voll, aber nicht mehr so unglaublich überfüllt, wie noch vor knapp einer Stunde und so genoss ich in vollen Zügen den Spaziergang unter den Kirschbäumen mit dem Blick auf den von Blüten gesäumten Kanal, auf dem unzählige kleine Boote mit Liebespärchen fuhren. Es war zwar voll, aber doch sehr entspannt und ruhig und so erfreute ich mich an meinem letzter Ausflug vor dem Beginn des neuen Semesters und atmete noch einmal entspannt durch, ehe ich nach über einer Stunde chidorigafuchi verließ, bis zur nächsten Bahnstation lief und in den nächsten Zug in Richtung Soka einstieg. Es war für mich der symbolische Abschluss der vorlesungsfreien Zeit, die aber gleichzeitig den Beginn des neuen Semesters einläutete.


Bild16: An dem Kanal, den ich bereits vorher einmal fotografiert hatte, spazierte ich fast eine Stunde entlang. Umgeben von Kirschblüten konnte man mit kleinen Booten auf dem Wasser fahren.


Bild17: Man sah viele junge und ältere Paare, die gemeinsam im Boot saßen und unter den Kirschblüten am Ufer entlang ruderten.


Bild18: Der schmale Weg entlang des Kanals war zwar mit Menschen überfüllt, aber dennoch angenehm zu laufen. Die Kirschbäume formten wieder einmal ein Dach über dem Weg und so manches Mal musste ich meinen Kopf wegen tiefhängender Äste einziehen.


Bild19: Wohin das Auge auch blickt: Kirschblüten überall. Chidorigafuchi war ein würdiger Abschluss meiner vorlesungsfreien Zeit.


Bild20: Mit diesem Blick auf den Kanal, umringt von den Abertausenden von Kirschblüten, die gleich einem Wasserfall auf die Wasserfläche zuströmen, beendete ich meine vorlesungsfreie Zeit.

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