Freitag, 7. November 2008

Soka bei Sonnenschein

Nach Tagen voller Regen, Gewitter, Wind und Wolken, schien an meinem 46. Tag in Japan endlich wieder die Sonne. Ich kann kaum beschreiben wie wundervoll es war am Morgen durch die Sonne geweckt zu werden, die durch das Fenster genau in mein Gesicht schien und den gesamten Raum mit Licht und Wärme flutete. Am gesamten Himmel war keine einzige Wolke zu sehen und hochmotiviert und voller Elan wusch ich noch vor dem Unterricht die Wäsche und hängte sie zum Trocken in die Sonne. Frohen Mutes und mit einem Herz voller Sonnenschein startete ich meinen Unitag.
Zwischen den Unterrichtsstunden traf ich in der Universität auf Ayano, die Japanerin, die ich einige Wochen zuvor in der Bibliothek kennengelernt hatte und die sich wegen des plötzlichen Todes ihrer Freundin für einige Zeit aus dem Unialltag zurückgezogen hatte. Nun stand sie aber wieder freudig vor mir und wir verabredeten uns sofort für den kommenden Donnerstag.
Am Nachmittag ging ich eimal mehr mit Lee zum Zahnarzt. Im Gegensatz zum Vortag liefen wir heute bei strahlendem Sonnenschein durch Soka. Während Lee beim Zahnarzt war und ihren Zahn röntgen lies, nutzte ich das schöne Wetter, lief ich mit meiner Kamera durch Soka und hielt die Gegend um den Bahnhof in Bildern fest. Nach einer halben Stunde war Lee mit einer Packung Schmerzmittel aus der Zahnarztpraxis entlassen worden und mit sonnigem Gemüt liefen wir zurück zum Wohnheim.


Bild1: Ein Blick auf die Straße in der die Zahnarztpraxis "Smile" ist.


Bild2: Ein Blick über den vielbefahrenen Kreisel auf den Eingang des Bahnhofs von Soka.


Bild3: Die Ticketautomaten am Bahnhof. Am oberen Bildschirmrand sieht man die Routenpläne mit den Preisen für die Entfernung.


Bild4: Die Ticketschleusen, durch die man nur mit seinem Ticket kommt. Wer schon einmal in Paris mit der Metro gefahren ist, kennt das System.


Bild5: Ein Blick auf den "großen Stein" vor dem Bahnhof. Er sieht zwar sehr wichtig aus, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er wirklich irgendeine besondere Rolle spielt oder nur zur Dekoration dort liegt. Alle Autos im Bild sind übrigens Taxis.


Bild6: Das Rad ist das Fortbewegungsmittel Nummer 1 in Soka. Hier ein Beispiel eines Fahrradparkplatzes, wie man sie haufenweise bei öffentlichen Einrichtungen findet.


Bild7: Eine Seitenstraße, die für das Stadtfest am Wochenende bereits geschmückt wird. Wie erwartet wird die Straße von Fahrradwegen gesäumt.


Bild8: Einer der vielen Läden, in denen man sich schnell etwas zu Essen kaufen kann. Anstelle der Speisekarte die man bei uns finden würde, gibt es in Japan vor den Geschäften fast immer Schaukästen, in denen die angebotenen Speisen mit Preisen versehen gezeigt werden.


Bild9: Für alle Katzenfans: Auch in Japan gibt es Katzen, die schnurrend um die Beine streifen. Japanische Katzen machen übrigens laut Kinderbuch nicht "miau-miau", sondern "nyaa-nyaa".


Am Abend kochte ich mir als Einstimmung auf das nahende Halloween eine Kürbissuppe von einem der vielen Kürbisse, die in den letzten Tagen zu Hauf in den Geschäften anzutreffen waren. Denn wie in vielen anderen Ländern hatte auch in Japan Halloween in den letzten Jahren unglaublich an Popularität gewonnen. Überall sah man Kürbisfratzen, Hexen auf Besen oder Gespenster in den Geschäften sitzen und für das neue Volksfest werben. Wenn ich von dem Spuk und Kokuspokus nicht viel hielt, profitierte ich doch immerhin von dem Überangebot an Kürbissen und deckte mich gleich mit einem kleinen Vorrat ein. Da ich nicht genau wußte, wie ich eine gute Kürbissuppe zuzubereiten hatte, warf ich einfach Verschiedenes in einen Topf und lies es kochen. Dann röstete ich die Kerne, legte sie auf meine Suppe und genoss mein freierfundenes, aber doch sehr leckeres Abendessen.

2 Kommentare:

michi hat gesagt…

Grad diese Woche haben wir "neko ga imasu" und "neko wa isu no mae desu" und so gelernt :D Dass sie "nyaa nyaa" machen, war mir neu.
Schoen dass du mal wieder Bilder gemacht hast. Soka sieht ja garnicht sooo gross aus. Und ich finds mal wieder erstaunlich wie sauber alles ist. Keine Kaugummis auf dem Boden...

David Kraft hat gesagt…

Hi Michi,

Dann verstehst du jetzt sicher auch "neko wa doa no mae desu.". (Damit kannst du nämlich mein Foto sehr genau beschreiben).
Wie groß Soka eigentlich ist, weiß ich gar nicht. Immerhin hat es mindestens 2 Bahnhöfe. Und ich muss dir recht geben: Es gibt in Japan kaum Müll auf den Straßen oder öffentlichen Plätzen. Und das obwohl es fast nirgends Mülleimer gibt...