Montag, 19. Januar 2009

NintendoMania

Seit meiner frühen Kindheit habe ich mich für Nintendo begeistert und seitdem hat diese Euphorie auch nie nachgelassen. Und da ich mit meinen Spielen und Konsolen groß geworden bin, verbinde ich bis heute mit jeder Spielekonsole und vielen meiner Spiele eine Vielzahl von Erinnerungen. Nicht ohne Grund habe ich meine Präsentation zu Beginn dieses Semesters über Nintendo gehalten, konnte ich doch stolz erzählen, wie mich jede meiner Konsolen an einen andere Abschnitt in meinem Leben oder an bestimmte Personen erinnert. So erinnerte mich meine erste Nintendo-Konsole, das NES, immer an meinen Vater und gemeinsames Spielen im Wohnzimmer in Wolfskehlen, das SNES immer an meine Mutter, die mir diese Konsole schenkte, kurz nachdem wir nach Goddelau gezogen waren, und das N64 an meinen Bruder, mit dem ich die Konsole gemeinsam gekauft habe, und meine Oma, bei der wir die Konsole das erste Mal angeschlossen hatten, um zusammen Mario Kart 64 gegeneinander zu spielen. Und so lässt sich meine Geschichte mit Nintendo über die Jahre hinweg weiterverfolgen, bis heute. Denn heute habe ich mir zu Weihnachten ganz alleine meine eigene tragbare Nintendo-Konsole gekauft: Den Nintendo DS.
Genau genommen wollte ich mir den Nintendo DS bereits vor über einem Jahr holen, habe aber nirgends ein wirklich günstiges Angebot gefunden. Und da der japanische Nintendo DS sich nicht wesentlich von unserer heimischen Konsole unterscheidet, dafür aber um Längen günstiger ist, habe ich bereits vor meinem Japanaufenthalt insgeheim mit dem Gedanken gespielt mir hier endlich meine nächste Konsole zu kaufen. Immer wenn ich in den letzten Monaten durch Akihabara lief oder mit Katharina durch Computerläden schlenderte, schaute ich beiläufig immer auf die Preisschilder der angebotenen Konsolen und betrieb einen geradezu exzessiven Preisvergleich, bis ich mich schließlich für ein günstiges Angebot in einem kleinen Laden hier in Soka entschied. Seitdem wartete ich immer auf den einen ausschlaggebenden Grund, mit dem ich vor mir selbst rechtfertigen konnte das Geld in meine tragbare Konsole zu investieren. Und dieser Grund fand sich an Weihnachten, als mir meine Freunde aus Deutschland ein Spiel für den DS schickten und ich es nicht spielen konnte, weil mir die passende Konsole fehlte. Von da an stand fest: Ich kaufe mir einen Nintendo DS in Japan.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag, Tag 105 in Japan, lief ich gemeinsam mit Katharina einmal quer durch Soka, vorbei am Bahnhof von Matsubara Danchi, um in jenem Geschäft, für das ich mich nach monatelangem hin und her entschieden hatte, meinen Nintendo DS zu kaufen. Eine ganze Weile lang druckste ich in dem Laden herum, bis ich mich schließlich überwinden konnte den Verkäufer zu bitten MEINE Konsole hinter der verschlossenen Vitrine hervorzuholen. Nachdem ich bezahlt hatte und der Verkäufer meinen Nintendo DS sorgfältig verpackt hatte, lief ich freudig zurück durch Soka. Die ganze Zeit über trug ich die Tüte mit dem DS äußerst behutsam, so als würde ich eine filigrane Glasskulptur transportieren, die auf gar keinen Fall beschädigt werden dürfte. Als ich dann schließlich zu Hause war, machte ich das, was jeder gerne macht: Ich packte mein eigenes Weihnachtsgeschenk aus und testete es sogleich mit dem Spiel, das ich von meinen Freunden aus Deutschland erhalten hatte. Und natürlich funktionierte alles.


Bild1: Mein eigener DS, den ich mir hier in Japan für umgerechnet 80 EUR zu Weihnachten gekauft habe. Ich spiele gerade "Zelda - Phantom Hourglass".


Seitdem sitze ich in meiner Freizeit immer mal wieder da und spiele mit meiner neuen tragbaren Konsole. Doch soll sie nicht nur zum Spielen gedacht sein, nein, mit dem richtigen "Spiel" kann ich meinen Nintendo DS auch als elektronisches Wörterbuch für meinen Sprachunterricht benutzen, was sich als äußerst effektiv erweisen dürfte. Wie all meine Nintendo-Konsolen wird auch mein neuer Nintendo DS für mich mehr sein als nur ein lustiger Zeitvertreib oder ein bloßes Wörterbuch, denn er wird mich immer an jenen Abschnitt meines Lebens erinnern, den ich hier in Japan verbracht habe. Und so setzt sich meine Geschichte mit meinen Lieblingskonsolen und meinen Lieblingsspielen fort, ohne dass ein Ende in Sicht wäre.

2 Kommentare:

michi hat gesagt…

Oi,
wird dringend Zeit dass mal wieder jemand in deinen tollen Blog kommentiert.
Einen schönen DS hast du dir da ausgesucht. Ist das Metallic Blau?
Und einen guten Geschmack ham deine Freunde da bei der Auswahl des Spiels gehabt ;)
Bis wann hast du denn noch Ferien?
Bis zum Wochenende
Michi

David Kraft hat gesagt…

Danke für deinen Kommentar Michi,

Mein DS ist so metallic-grau. Aber die Hauptsache ist doch, dass er schön glänzt.
Ja, und das Spiel müssen wirklich Freunde mit sehr guten Geschmack ausgewählt haben ; )
Ich bin erstaunt, dass ich "Zelda - Phantom Hourglass" hier in Japan sehr günstig in den Läden finde, wo ich es für umgerechnet 8 EUR kaufen könnte. Aber mal ehrlich: Wer spielt denn seine Lieblingsspiele in einer Sprache, in der er nur die Hälfte versteht? Man muss es doch genießen können...
Und das tue ich hier schon seit Wochen. Habe es, glaube ich, fast noch nie geschafft ein neues Spiel ganz strikt immer nur in kleinen Häppchen und nicht auf einen Wisch durchzuspielen. Ja, da bin ich ganz stolz auf mich.
Aber ich habe ja auch noch viel Zeit, schließlich habe ich hier bis Anfang April noch vorlesungsfreie Zeit.

Viele Grüße nach Deutschland!