Sonntag, 12. Oktober 2008

Das "Soll"

Wenn es Tag 23 in Japan verdient erwähnt zu werden, dann nur deswegen, weil ich übermäßig viel gelernt habe. Den ganzen Tag über saß/kniete/lag ich auf meinem Bett vor dem Laptop und tippte Satz um Satz für meine Präsentation. Und da ich ohnehin einen kurzen Abriss darüber geben wollte, was ich dieses Semester zu leisten habe, kommt mir dieser ereignislose Tag sehr gelegen, um mich ein wenig über mein "Soll" auszulassen.
Zunächst einmal muss ich zwei Präsentationen erstellen. Das heißt jeweils ein einseitiges Skript schreiben, auf dem Wort für Wort notiert ist, was ich sage. Dazu ein Handout mit den wichtigsten Stichpunkten, eine Liste der unbekannten Wörter und Quellenangaben, sowie die Visualisierung anhand von Bildern, Videos oder Texten, je nach Thema. Meine ausgefertigten Materialien muss ich dann zwei Wochen vor der Präsentation dem Lehrer geben und absegnen lassen, damit ich genug Zeit habe meine Präsentation einzuüben. Das Thema kann ich mir übrigens selbst auswählen, weshalb ich sowohl über ein eigenes Hobby oder Interesse, als auch ein aktuelles politisches Thema referieren kann.
Dazu kommt eine Reihe von längeren Aufsätzen, die wir zu schreiben haben und dann abgeben müssen. Bei diesen Aufsätzen ist das Thema vorgegeben, also ist keine Kreativität, sondern nur eine möglichst akkurate Anwendung der Grammatik des Unterrichts gefragt.
Etwa im Takt von 10 Tagen schreiben wir Kurztests über die im Unterricht behandelten Texte und die neue Grammatik. Dazu muss man Fragen zum Textverständnis beantworten, Sätze vervollständigen, Konjunktionen und Partikel korrekt einsetzen, sowie japanische Schriftzeichen schreiben und lesen. Diese Tests dauern 90 Minuten und sind ziemlich stressig.
Zu guter letzt haben wir Konversationsprüfungen, ich glaube etwa 5 Stück. Hierzu müssen wir mit einem Partner einen Dialog unter dem Gesichtspunkt neuer Grammatik erstellen und einüben. Einige Tage später, wenn der Dialog sitzen sollte, wird man vom Lehrer in einem separaten Raum geprüft, indem man den Dialog möglichst fließend, fehlerfrei, deutlich und betont vorträgt. Manchmal schließt sich dann noch ein persönliches Gespräch an, in dem die Fähigkeit zur freien Konversation überprüft wird. Diese Konversationstests sind unglaublich nervenaufreibend. Zudem ist die Aufregung nicht gerade förderlich beim Vortrag des einstudierten Dialogs.
Das Semester wird dann mit einem allesumgreifenden Semester-Abschluss-Test beendet, über dessen Inhalt ich noch nicht informiert bin. Mir ist aber zu Ohren gekommen, dass der Test wirklich schwer sein soll. Aber darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken, schließlich hat im Moment die Präsentation oberste Priorität. An deren Skript habe ich dann auch bis spät abends gesessen, aber zumindest ist es nun fast fertig. Nur ein paar schöne zusammenfassende Worte am Ende fehlen noch.

2 Kommentare:

michi hat gesagt…

Tag DREIUNDZWANZIG. DADADADAMMMMM. Schade dass du nichts konspirativeres geschrieben hast :P

Anonym hat gesagt…

Was wäre denn angemessener für die 23 gewesen? Und hast du dir schon gedacht, dass der Eintrag ÜBER den 23. Tag nicht gleichzusetzen ist mit dem Eintrag VOM 23. Tag?
Da eröffnen sich Welten an Möglichkeiten...