Freitag, 27. März 2009

...und plötzlich war es weg


Bild1: Ein älteres Bild, auf dem man unten links das Dach eines ganz normal aussehenden Hauses sieht.


Das gegenüberliegende Bild sehe ich sehr oft, denn es ist die Sicht, die ich habe, wenn ich aus der Eingangstür der Wohnung trete und auf die gegenüberliegenden Häuser blicke. Immer wenn ich auf Lee und Katharina warten muss, stehe ich an der Brüstung und blicke auf jene Häuser, frage mich wer dort wohl wohnt, schaue mir die kleinen Gärten an und schwelge in Gedanken. Es wäre nicht so, dass mir diese Häuser besonders ins Auge gefallen wären, sie sind einfach nur da. Und erst so richtig bewusst ist mir dies geworden, als eines der Häuser plötzlich nicht mehr da war.


Bild2: Wo vorher noch ein Haus stand, ist nur noch ein Grundriss des Gebäudes zu erahnen.


Es ging alles ganz schnell. Eines Tages war das betreffende Haus von einem Gerüst umgeben, wie man sie auch häufig in Deutschland sieht. Nur stehen die Gerüste in Deutschland oft für mehrere Wochen, bevor sie entfernt werden und das Haus dann in neuem Anstrich erstrahlt. Bei diesem Haus war es nicht so. Als ich einen Tag später ins Freie trat war das Haus einfach weg. Kein Gerüst, kein Haus. Nichts. Nur ein paar Mauerreste, Schutt und Erde wo noch vor einem Tag ein Haus stand. Weder hatte ich Baulärm gehört, noch irgendwelche Menschen gesehen. Auf geradezu gespenstische Weise war das Haus über Nacht einfach verschwunden und mit ihm der große Baum im Garten, dessen Kaki-Früchte ich noch im Spätsommer fotografiert hatte. Eine Weile lang starrte ich verwundert dorthin wo sonst immer ein Haus stand und ebenso verwundert schauten einige Passanten, die am angrenzenden Weg vorbeiliefen. Ob sie sich wohl genauso wunderten wie ich? Als ich zwei Tage später wieder dorthin blickte, waren auch die letzten Hinweise darauf, dass an dieser Stelle einstmals ein Haus stand, beseitigt worden. Nur noch eine ebene Fläche mit Erde sah man dort. Geradezu als hätte dort niemals ein Haus gestanden. 


Bild3: Eine ebene Fläche, wo einst ein Haus stand.


Wenn ich nun aus der Eingangstür der Wohnung trete und auf die gegenüberliegenden Häuser blicke, sehe ich stets das obige Bild. Immer wenn ich auf jemanden warten muss, stehe ich an der Brüstung und blicke auf jene Stelle, an der früher einmal ein Haus stand, das über Nacht einfach verschwand. Ich frage mich wer dort wohl einmal gewohnt hat, schaue mir die ebene, braune Erde an und schwelge in Gedanken. Es ist nicht so, als hätte ich dort früher nie hingeschaut, aber erst seit Kurzem fällt mir diese Stelle immer wieder besonders ins Auge. Dabei ist dort gar nicht mehr.

2 Kommentare:

H. hat gesagt…

Hm, das ist ja merkwürdig. Da auf dem Grundstück so gleichmäßig Erde verteilt wurde, scheint es noch nicht einmal so, als sollte da ein neues Haus gebaut werden. Naja, du wirst in den nächsten Monaten sicherlich erfahren, was aus dem Grundstück wird... vielleicht ein Garten.

David Kraft hat gesagt…

Ich bleibe dran ; )

Vielleicht schreibe ich ja bald einen Beitrag mit dem Titel: "...und plötzlich war es wieder da". : )